Mystic-Legends – Artikel: Quellen der Magie

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Quellen der Magie

Angesichts der Tatsache, dass vielen Schamanen und Priestern bestimmter Religionen eindeutig magische Kräfte zur Verfügung stehen, stellt sich sicherlich die Frage, ob es einen direkten Unterschied zwischen ihrer Zauberei und der anderer, nichtreligiös gebundener Zauberer gibt.
Zuerst einmal nehmen wir an, dass es auf Ta'Ran keine absoluten Atheisten gibt, insbesondere unter denjenigen Zauberern, die schon etwas mehr von den Daimon gehört haben, sollten Zweifel über mächtige, zumindest gottgleiche Wesen ausgeräumt sein. Und auch diejenigen, die sich bewusst von den Göttern abkehren, glauben noch an sie – zu stark sind die Zeichen und der Druck der Gesellschaft. Wer also auf Ta'Ran ein Atheist sein möchte, entscheidet sich höchstens bewusst dagegen, den Göttern zu dienen und ihren Anweisungen zu folgen, ihre Existenz zu leugnen ist auf einer derartigen Welt einfach unglaublich.
Einzig die Dunhag, die Hügelzwerge, die in einer sehr modernen Gesellschaft leben, lehnen jegliches Göttliche ab. Nur stellt sich dann die Frage, inwiefern bei den Dunhag nicht trotzdem Götter eingreifen könnten – eventuell gibt es ja jemanden, dem das Tun dieses kleinen Volkes so gut gefällt, dass er sich seiner annimmt.
Nachdem nun geklärt ist, dass zumindest theoretisch jeder Magiebegabte einen mehr oder weniger religiösen (bewusst oder unbewusst) Hintergrund haben kann, kann man die Frage stellen, ob dann nicht doch die Energie, die ein Zauberer für seine Magie verwendet, von göttlichen Wesen kommt. Es gibt praktisch keinen Gegenbeweis, denn trotz aller Forschungen und Streitigkeiten zwischen verschiedenen magischen Disziplinen, Philosophien und Schulen hat noch niemand nachweisen können, woher das freie Phykros überhaupt kommt.
Eine gegenläufige Theorie ist der Meinung, dass jedes lebende Wesen eine gewisse Menge freies Phykros produziert und dann in seine Umgebung abgibt – dies würde zumindest erklären, warum in den südlichen Dschungregionen offenbar viele magiebegabte Wesen leben. Dieser Ansatz geht weiterhin davon aus, dass ein durch seine Religion geprägter Zauberer unbewusst einfach auf dieses überall verfügbare freie Phykros zurückgreift und seine ritualisierten Regenerationstechniken – Gebete, Tempeldienste, Geisterbeschwörungen etc. – als Fokus für die Gewinnung dieser freien Energien nutzt.
Die dritte Erklärungsmöglichkeit ist dann noch, dass einfach beide Varianten wahr sind: Wer sich einer religiösen Macht verpflichtet fühlt und durch sie Zauber wirkt, erhält seine Energie dafür von einer real existierenden Gottheit. Wer dagegen andere Methoden benutzt, zapft eine andere Quelle (z.B. die Natur etc.) an.
Geschrieben am 15.02.2006