Mystic-Legends – Artikel: Osrathische Geschichte Teil 2

Inhalt

Osrathische Geschichte Teil 2

67 nIT Mitten in der Neujahrsnacht wird das Tor gewaltsam geöffnet, die Wachen getötet und eine unbekannte Anzahl gegnerischer Krieger dringt in die Stadt ein; durch Verhängung einer Ausgangssperre und den Einsatz massiver Streitkräfte können schnell dutzende Gegner zur Strecke gebracht werden, aber auch noch Wochen nach dem Überfall entdecken Sicherheitsleute vereinzelte feindliche Kämpfer. Über deren Identität wird eine lange Zeit Stillschweigen gewahrt; gegen Ende des Jahres wird der Bevölkerung ein gefangener Elf präsentiert – dies sind die Feinde, die in Osrath eingedrungen sind, um die letzte Hochburg der Technik zu zerstören.
68 nIT Trotz großer Anstrengungen zieht sich die Erfassung und militärische Ausbildung ausgewählter Bürger sehr lange hin – die Sicherheitskräfte werden verstärkt, es wird eine Miliz eingeführt, die direkt den Mechanisten untersteht, um die technologischen Errungenschaften Osraths besser bewahren zu können
69 nIT Osrath wird urplötzlich von einer neuen Bedrohung heimgesucht: Fremdartige Wesen, die Proportionen ihres Körpers seltsam verschoben oder verzerrt oder gar ganz einfach abnorm dringen auf unbekanntem Wege in die Stadt ein und richten Chaos an, wo auch immer sie auftreten; eine unbekannte Krankheit bricht aus – ein fiebernder Wahnsinn, dessen Opfer sich so sehr den Tod wünschen, dass sie sich diesen dunklen Traum schließlich gar gewähren; die Sicherheitskräfte sind überfordert, Panik regiert die Stadt
73 nIT Tiramon, ranghoher Mechanist und Chef der Sicherheitsabteilung Osraths, macht gemeinsam mit einigen Soldaten und Angehörigen der Miliz unterhalb der Stadt ein gewaltiges Nest ausfindig, dem die Scheußlichkeiten entströmen; der Legende nach begibt er sich, nach langem Kampf schwer verletzt, in das Zentrum der Brutstätte und zündet seinen gesamten Munitionsvorrat; das Nest der Ungeheuer vergeht in einer flammenden Hölle und Ruhe kehrt langsam wieder ein
85 nIT Von 73 nIT an bis 85 nIT – dies sind die Jahre des Nebels – immer wieder brechen kleinere Portale aus, denen Monstrositäten und schlechte Träume entspringen – Probleme mit fremdartigen Wesen, Geistern und ähnlichen Schauergestalten gehören für 12 lange Jahre zum Alltag der Osrathi, dann bricht eine unheimliche Stille aus und die Angriffe ebben urplötzlich ab; Tilia und die Mechanisten verkünden den Sieg der Technik über die Alpträume: Ein neuartiges Kraftfeld, aufbauend auf dem mystischen Elyktrium, wehrt eindringende Wesenheiten ab
In diesen Jahren wird außerdem der Tiramonkorps gegründet, der ausgestattet mit modernsten Waffen und unterstützt auch durch zauberkräftige Mitglieder Jagd auf Unwesen machen soll.
90 nIT Osrath beginnt wieder, Expeditionen nach außen zu schicken, um die Lage zu sondieren und eventuell erhalten gebliebene Technik zu bergen; die erste Expedition kommt mit einer gewaltigen Ladung Elyktriumzellen wieder und weiß auch um den Standort eines Krankenhauses, in welchem angeblich noch gut erhaltene Medikamente und Geräte vorhanden sind;
91 nIT Die zweite Expedition kann nicht so weit vordringen wie die erste und kommt früher zurück als erwartet. Im Schlepptau, beziehungsweise auf Wagen und Tragen gebart, führen sie 395 Überlebende der Katastrophe und deren Nachkommen mit sich. Die Freude ist groß und unter gewaltigem Jubel werden die Neuankömmlinge begrüßt. Nach der medizinischen Erstversorgung, während der besonders viele Alte ihren Krankheiten erliegen, leben noch immer über 200 Außenweltler, die in Osrath integriert werden
92 nIT Kurz vor dem Start der dritten Expedition werden die Mitglieder von Exp. I allesamt krank und sterben binnen kurzer Zeit. Um den Ausbruch einer Epidemie zu verhindern, werden die Neuankömmlinge und die Mitglieder von Exp. II vorsorglich in Quarantäne gebracht, sie versterben aber ebenfalls kurze Zeit später. Wurde nach dem Fall von Exp. I der Start der dritten Expedition nur verschoben, beschließt der Stadtrat nach dem Fall von Exp. II, Osrath wieder abzuschotten und frühestens in 100 Jahren wieder Kundschafter loszuschicken
105 nIT In diesem Jahr greifen erneut seltsame Schrecken um sich: In den Nächsten verschwinden Bürger spurlos, andere werden grauenvoll zerfetzt aufgefunden und in keinem Fall gibt es Spuren der Täter. Stimmen werden laut, die Strafexpeditionen gegen die Elfen fordern und inmitten der Vorbereitungen findet man wieder frische Leichen – und diesmal auch zumindest Hinweise, welchen Weg der Täter genommen haben muss.
Nach Wochen der Nachforschungen und der quälenden Angst kann ein halb verrottetes Wesen gefasst werden – man kann noch deutlich die menschlichen Züge erkennen, doch die Kreatur ist ein halbverwestes Raubtier geworden – ein Monster, dass, während es noch verfault und zusehends zerfällt, andere Menschen mit sich reißen will. Viele Bürger klagen über Alpträume und man weiß nicht, wie man der Plage Herr werden soll – immer neue Hinweise auf immer mehr Untote erscheinen.
112 nIT Als Antwort auf die Untotenproblematik stellen die Wissenschaftler Osraths mit tatkräftiger Unterstützung durch die immer perfekter arbeitende Tilia den Bürgern ihre neueste Waffe vor: Die Schwachstelle Mensch, die am meisten Arbeit in Ausbildung und Versorgung fordert und die nicht so einfach ersetzt werden kann wie andere Materialien und Ausrüstung, soll fortan Unterstützung erhalten.
45 Symbionten wurden bislang erschaffen – extra zu diesem Zweck hat Tilia insgeheim Orks herangeschafft – an ihren Lagerfeuern betäubt und im Tiefschlaf in die Stadt gebracht, waren sie der Kern des Experimentes, denn ihre stabile Physis erlaubt es, sie mit einer seltenen Kreatur zu verbinden, die die Automaten der Bergwerke einst entdeckten. Immer bestrebt, sich mit anderen Wesen zu vereinigen und ihre Kräfte zu bündeln, stattet der Symbiont den humanoiden Wirt mit erstaunlichen Fähigkeiten aus, die ihn zum Kampf gegen zum Beispiel Untote prädestinieren.
152 nIT Lange Zeit wurden die orkischen Symbiontenträger nur als Objekte ohne eigene Rechte angesehen, die nur unter dem Befehl eines menschlichen Kommandanten operieren durften. Sie wurden oftmals schlecht behandelt und man gestand ihnen auch kein Wahlrecht zu. Mittlerweile gab es mehrere hundert ihrer Art und sie fügten sich immer mehr in das gewöhnliche Stadtbild ein – auch wenn sie in archaisch anmutenden Häusern aus Leder, Fell, Gras und Holz wohnten und immer noch des nachts ihre kreischenden Gesänge anstimmten.
In diesem Jahr erhielten sie schließlich die vollwertigen Bürgerrechte Osraths – und auch wenn sie in einigen Fragen sicherlich noch nicht komplett gleichgestellt werden (vor Gericht ist ein menschliches Leben bislang noch zehn orkische Leben wert), ist dies ein großartiger Schritt in die richtige Richtung, wie viele Bürger anerkennen.
180 nIT Soeben ist die Neujahrsfeier beendet worden und eine schier unendliche Spannung liegt in der Luft – es handelt sich, so nehmen es allzu viele Bürger wahr, um eine Ruhe vor dem Sturm.
Geschrieben am 09.09.2007 und zuletzt am 30.09.2007 verändert