Mystic-Legends – Artikel: Kriegsgeheul

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Kriegsgeheul

Die Thimpaku, die bereits Kontakt zu den Sklavenjägern hatten, versuchen verzweifelt, ihre Heimat zu schützen. Sie verbündeten sich mit einer Macht, die sie selber nicht mehr vollständig einschätzen können, denn sie ist so launisch wie das Meer selbst. So tief und uralt wie der Meeresgrund. Und so kalt und gnadenlos wie die bleichen Götter, denen sie huldigen. Die Thimpaku haben die bleichen Krieger beschworen, haben ihr Blut geopfert, um einen Bund zu schmieden, der das Blut ihrer Feinde vergießen soll. Was sie genau anzubieten hatten oder ob die Shamaszu ihnen aus Bruderliebe helfen, wird sich noch zeigen.

Wir waren unterwegs zu einer großen Sklavenfahrt – die Thimpaku versprechen, wenn man sie findet, große Profite bei kleinem Risiko. Also fuhren wir immer an der Küste entlang südwärts, die Augen immer landwärts gerichtet, um die gut versteckten Hütten zu entdecken, in denen sie sich bei Gefahr verbergen. Dies ist umso schwieriger, da sie die Hälfte ihrer Behausungen direkt ins Wasser bauen – nur tauchend erreichbar und für uns recht gefährlich. Wenn man sie aber an Land erwischt, sind sie leichte Beute.
Da entdeckte unser Mann im Ausguck auch schon etwas – dreihundert Schritt voraus im Wasser schwamm einer dieser Kerle. Als wir uns ihm näherten, entdeckten wir aber die Rotköpfe, die sich an ihm labten – eine verdammte Leiche. Und richtig – das Wasser um ihn herum glänzte ölig vom fetten Blut dieses Kerls. Wir wollten ihn gerade trotzdem an Bord holen, um zu sehen, ob er wenigstens etwas von Wert bei sich trug, da packt eine gewaltige Faust unser Ruder und lenkte den alten Pott hinaus aufs offene Wasser. Der Steuermann wurde vom Ruderbalken vom Deck gefegt und wir stürmten hinter, um das Schiff wieder unter Kontrolle zu bekommen. Doch wir rasten immer weiter aufs Meer.
Rings um uns herum begann die See regelrecht zu kochen und wir wurden von einem Speerhagel überschüttet, dem wir – unvorbereitet, wie wir waren, nicht viel entgegenzusetzen hatten. Die Männer, die getroffen wurden, begannen sofort, wild zu zucken und zu schreien wie die Ratten, doch ihnen war nicht mehr zu helfen. Also warf ich mich ebenfalls auf Deck, in der Hoffnung, sie mochten mich für tot halten und in Ruhe lassen…

- Darnak, gefunden auf einem Schiff inmitten von Leichen

Geschrieben am 19.02.2008 und zuletzt am 19.02.2008 verändert