Mystic-Legends – Artikel: Die Zwischenebene Teil 1

Inhalt

Die Zwischenebene Teil 1

Sicherheitsbericht

Bewaffneter Überfall auf drei Gäste. Der Täter zog sich eine Stoffmaske über und bedrohte drei Besucher der Zwischenebenen mit einem Messer. Er verlangte von ihnen die Herausgabe ihrer Alkoholrationen – wohl, um seine eigenen Vorräte aufzustocken oder um schwarz mit ihnen zu handeln. Es gibt keine stimmige Beschreibung des Täters – die Opfer widersprechen sich in ihren Aussagen. Der einzige Hinweis ist ein Akzent in seiner Sprechstimme – allerdings war er wohl zu klein, um ein Symbiont zu sein; das wäre den Opfern sicherlich aufgefallen.
Wegen eines Streits über Sinn und Unsinn der heiligen Stahlkuppel kam es in "Lorgs großem Haus" zu einer Massenschlägerei. Der Verursacher, ein Häretiker erster Klasse, wurde sofort festgenommen. Dennoch dauerte das Beenden der Kämpfe insgesamt zwölfeinhalb Minuten – wir müssen unsere Effektivität deutlich steigern. Dreizehn Personen wurden schwer, vierundsiebzig leicht verletzt. Insgesamt wurden einhundertneun Personen verhört und dreiundzwanzig festgenommen. Von diesen befinden sich noch vier wegen versuchten Mordes in Gewahrsam und warten auf ihren Prozess. Übermorgen sollten wir die Störenfriede los sein.
Drei Fälle von Prostitution, zweimal schwerer und achtzehnmal leichter Verstoß gegen das Waffengesetz, drei Verstöße gegen die Technikbestimmung und sieben Fälle von unlizensiertem Alkoholausschank – dies ist das Ergebnis der großangelegten Durchsuchung der neu lizensierten Etablissements in der Zwischenebene. Ich denke, unsere Null-Toleranz-Politik trägt ihre ersten Früche – allerdings gibt es Gerüchte, dass sich die ersten illegalen Netzwerke bilden, um sich vor unserem Zugriff zu schützen.
– aus einem Bericht des Sicherheitsdienstes

Anzeigen

Kommt in Narius Spielhaus!

Wir bieten alle Sorten von Vergnügungen zu kleinen Preisen – keine Symbionten. Mindesteinsatz 5 Tagesrationen, Hauptgewinne bis eine Jahresration. Alkoholausschanklizenz vorhanden und gültig zwischen 1700 und 2300.
Madame Kritnika erwartet euch ...

sehnsüchtig! Madame und ihre Truppe von 32 ausgebildeten, lizensierten und hundertprozentig gesunden Amüsierdamen sind bereit, jeden schmutzigen Wunsch zu erfüllen, solange er legal ist. Wir verfügen über drei eigene Baderäume, zwei Massagesalons, zwei Bars (Alkoholausschanklizenz wurde beantragt) und eine große Bühne mit Stühlen bis an die Kante. KEINE Symbionten!
Grogs Bar – ohne Unterbiss kommst du hier nicht rein!

Wir bedienen ausschließlich Symbionten, Norms müssen draußen bleiben. Dank unserer hervorragenden Beziehungen zum Sicherheitsdienst muss keiner etwas befürchten, der sich bei uns amüsieren möchte. Wir akzeptieren jeden Symbionten mit Bürgerrechten, keine Frauen, keine Kinder. Alkoholausschanklizenz rund um die Uhr. Jeden zweiten im Monat Traditionsabend mit Volkstanz und klassischer Folkmusik.
Herrensalon

Jeder echte Mann (Symbionten nur mit Bürgerrechten und sauberer Sicherheitsakte) ist bei uns willkommen. Diskussionsabende über Sicherheitspolitik, Kunst und Bier. Rauchabende mit echtem Tabak (kein synthetischer!), Tanzabende mit extra geladenen Damen. Bitte zivilisiert kleiden; Glon, unser Türsteher, hat einen guten Geschmack. Wir empfehlen ihnen gern einen Schneider und einen sehr guten Schuster. Unsere besten Empfehlungen, wir hoffen, sie bald begrüßen zu können!

Kurzgeschichte

Es war mein erster Tag in der Zwischenebene, jener Halbwelt, die uns vor der künstlichen und maschinisierten Unterstadt – oder sollte ich besser sagen Unterwelt – schützt und unsere Seelen bei Verstand hält. Dichte Nebelschwaden sorgen für eine künstliche private Athmosphäre – man kann keine zehn Meter weit sehen und stößt öfter auch gegen fremde Leute, die unverhofft auftauchen. Ich hatte natürlich das Glück, gleich "getauft" zu werden – soll heißen, ich geriet in eine der unvermeidlichen Schlägereien. Der Grund ist mir bis heute nicht klar, obwohl ich der Sache eine Narbe quer über den Schädel verdanke (dort, wo mich die Flasche traf). Viel mehr, außer dem Schlag und dem Splittern der Flasche in meinem Haar sowie den intensiven Geruch nach Gewürzen, künstlichen Duftstoffen und scharfem Alkohol, ist mir auch nicht im Gedächtnis geblieben. Damals war ich dreizehn.

Heute sieht die Sache etwas anders aus – nicht, dass sich der Nebel gelichtet hätte; ich denke manchmal sogar, er ist noch dichter als früher. Aber heute wagt sich keiner mehr so einfach an mich heran, wenn ich in der Unterstadt bin. Meine Arbeit für die Stadtverwaltung macht es mir glücklicherweise möglich, zwei Beschützer zu engagieren, die mich vor zu enthusiastischen Besuchern bewahren können.
Mein Stammlokal ist die "Hafenbar" mit Bildern aus einer anderen Welt – Kilometerweiter Blick über "das Meer mit vorgelagerten Inseln", Schiffe in Flaschen, Anker und Netze – obwohl keine der Geschichten, was man damit anstellen sollte, glaubwürdig klingt. Die Musik ist nicht schlecht. Vor drei Jahren hatten sie eine neue Sängerin bekommen, die sich mittlerweile gut eingelebt hat – natürlich hatte ich eine kleine Affäre mit ihr, was mir ermöglicht, ihre sehnsuchtsvollen Lieder noch mehr zu würdigen.
Der eigentliche Beginn meiner Geschichte ist jedoch der eine Abend, als eine Fremde auf der Bühne stand und ich ...

Geschrieben am 09.09.2007 und zuletzt am 17.11.2007 verändert