Mystic-Legends – Artikel: Die Prophezeiungen der Ash Kratar

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Die Prophezeiungen der Ash Kratar

Ash war einst ein kleines Mädchen, dass in seinem Dorfe wegen vieler sonderbaren Eigenheiten gemieden wurde. Sie war still und verschlossen, hatte Augen so rein und klar wie ein See, so dunkel wie die Nacht. Ihr Haar war schwarz wie Ebenholz und ließ sich nie bändigen – es stand in wirren Strähnen vom Kopf des Kindes ab. Ashs Haut war weiß wie frisch gefallener Schnee und zeigte nur im Gesicht einen Makel: Auf der Stirn des Kindes war von Geburt an ein feines schwarzes Mal in Form eines Wagenrades. Ihre Mutter versuchte zwar, für die Anerkennung des Kindes zu kämpfen und ihr einen Platz in der Dorfgemeinschaft zu schaffen, aber insgeheim hatte auch sie Angst vor dem Mädchen.

Von dem Kinde stammen neben der anfänglich dargebotenen Prophezeiung noch viele andere, denn als sie anfing, wahr zu sprechen, interessierten sich Priester für sie, sperrten sie in lichtlose Räume und schrieben die Visionen Ashs auf.
Heute wird Ash Kratar von vielen Religionen Ta'Rans als Prophetin gewürdigt. Ihre Prophezeiungen sind dunkler, je weiter sie in die Zukunft blicken. Keine Versöhnung zwischen den Streitenden wird da angekündigt: Die Lage eskaliert in den Visionen anscheinend immer wieder, nimmt damit den Kundigen die Hoffnung auf Besserung und gibt gleichzeitig Vorwand zu bösem Treiben, denn es wurde ja so prophezeit. Auf die Stimmen, die meinen, Ashs Kratars Prophezeiungen wären alle nur immer neue Umschreibungen für dieselbe Katastrophe gewesen, hört indes keiner mehr. Denn weitere dunkle Visionen traten ein und wurden Wirklichkeit.

Ash Kratar starb im zarten Alter von 13 Jahren durch ihre eigene Hand.

Eine beeindruckende Persönlichkeit, diese Ash, das muss man ihr lassen. Meiner Meinung nach war Ash Kratar auf ihre eigene Weise auch eine Wissende, weshalb ich ihre Prophezeiungen sehr ernst nehme und sie jüngeren Mitgliedern unserer Gemeinschaft zur Lektüre nur wärmstens ans Herz legen kann. Aus ihrer Art, die Dinge zu sehen und zu beschreiben, kann man viel lernen. Ich bin mir sicher, wenn sie zu unserer Zeit geboren wäre, würde sie als eine der herausragendsten Köpfe bekannt werden und mit Sicherheit wäre sie eine waschechte Wissende. Was gäbe ich darum, sie persönlich kennen gelernt zu haben.

- Yarhena von Mingol, Wissende

Geschrieben am 12.03.2008 und zuletzt am 15.03.2008 verändert