Mystic-Legends – Artikel: Heimat der Seeräuber

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Heimat der Seeräuber

Piratenburgen

Bei den Tamenakkeen hat sich eine eigenartige Architektur eingebürgert. Zwar gibt es auch steinerne befestigte Gebäude, in denen man bei Sturm und Unwetter Schutz suchen kann, doch größtenteils leben die Menschen dieser Region in einfachen Holzhütten, die mit Palmzweigen oder Bastmatten gedeckt sind.
In den Küstenregionen dominieren sogar Pfahlbauten, da der Tidenhub hier so gewaltig ausfallen kann, dass das Meer sich bei Ebbe kilometerweit zurückzieht. Selbst bei Flut ragen die Bauten noch einige Meter aus den Wellen, um in der Lage zu sein, auch Sturmfluten und Unwetter zu überstehen.
Das Inland ist nicht unbedingt sicherer. Während die meisten Inseln der Region vulkanischen Ursprungs sind, wird die nodoranische Halbinsel öfter von Erdbeben heimgesucht. Aus diesem Grund ist es einfach gesünder, in leicht gebauten Häusern zu wohnen, die einen im Falle bebender Erde nicht erschlagen können und hinterher schnell wieder aufgebaut sind.

Speisen und Getränke

Eines muss man den Piraten lassen – sie wissen gut zu speisen. Mit Hilfe der erbeuteten Gewürze, aber auch aufgrund einer heimischen Vielfalt an schmackhaften Kräutern und Flechten – sie würzen sogar mit Meeresfrüchten – kann man mehrere Jahre bei ihnen leben, ohne zweimal dasselbe gegessen zu haben. Ihr Tisch ist reichhaltig mit Fisch gedeckt, auch fangen sie wilde Vögel, die große Kolonien an den Küsten und im Gebirge ausbilden oder ernähren sich von ihren Eiern.
Unsere Köche daheim wären begeistert von der Selbstverständlichkeit, mit der sie Früchte, Fleisch, Gemüse, vergorene Trauben oder Farfok miteinander kombinieren. Ihre Kreativität ist derartig unglaublich, dass einige noltharische Fürsten Kopfgelder auf tamenekkanische Sklaven ausgesetzt haben, die aus ihrer Küche geflohen sind.
Wer allerdings von ihnen zu einem Saufgelage geladen wird, der sollte tunlichst das Weite suchen. Nicht nur, dass sie unablässig ihre Rauschharz rauchen, sie treiben es auch soweit und produzieren mit praktisch allem, was süß genug ist, Alkohol. Diesen würzen sie wiederum auf abenteuerlichste Weise, sodass man schnell die berauschende Wirkung der Getränke vergisst. Ich selbst hatte auf einem solchen Gelage das Pech, scharfen Schnaps zu kosten, der nicht nur wegen des Alkohols, vielmehr wegen der Drachenflechten, die untergemischt waren, fürchterlich brannte. Deibelszeuch.

- Grothilm der ältere, Hagisch-Missionar

Geschrieben am 21.02.2008