Mystic-Legends – Artikel: Politische Lage im Nordosten

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Politische Lage im Nordosten

Auf meinen Reisen habe ich viel gesehen und erfahren. Ich habe Kämpfe gefochten und gewonnen, von denen eure Hosen nass werden würden und ich habe viel Wissen angesammelt um die Regionen der Menschen. Natürlich wollt ihr von mir viel neues über meine Rasse hören, wollt wissen, wie die Orks leben, wo sie leben, wie sie jagen, vögeln und fressen. Ich will es euch erzählen.
Später.

Jetzt beginne ich damit, einen kleinen Überblick über die Lage des kühleren Ostens zu geben: Die kleinen und schwachen Menschen besaßen auf Dalatur einst gewaltige Reiche von unvorstellbarer Macht – selbst die Herren von Gradrech, die doch angeblich über solche Wunder verfügen, hätten vor ihrer Gewalt gezittert. Doch in ihrer Selbstüberschätzung unterlagen sie schließlich, weil es eben doch noch größere Mächte gibt. Heute kriechen sie beinahe so verloren durch die Gegend wie Rotpelze und können sich zum Teil nicht einmal mehr an den Glanz vergangener Zeiten erinnern. Die meisten von ihnen rechnen sich dem Volk der Nolthar zu – ein Volk, dass laut unseren Erzählungen sich erst seit der Katastrophe so nennt und im allgemeinen mit dem großen Volk der Menschheit gleichgesetzt wird. Ihre Lebensweisen unterscheiden sich sehr stark – während diejenigen von ihnen, die das Glück haben, in der offenen Steppe oder wilderen Teilen des Landes zu leben, wie die stolzen Krieger vom Volk der Turakar in unterschiedlichen Zyklen auf Wanderschaft gehen und versuchen, eine neue Kultur zu errichten, gibt es in den Küstengebieten jede Menge alter und verfallener Städte, in denen die Bewohner dahindümpeln und von den Hinterlassenschaften ihrer Vorfahren zehren. Dennoch haben sich einige von ihnen aufgerafft und sogar einige beeindruckende Handelsnetze auf die Beine gestellt. Warum ich dies beeindruckend finde – bei uns daheim gilt der als mächtig, der viel Besitz hat, oftmals mehrere Wagen und Vieh zum Einspannen. Demzufolge, was ich gehört habe, gibt es unter den an der Küste lebenden Nolthar – sie nennen sich selber Arkiader – einige, die über ganze Flotten von über den Ozean schwimmenden Booten gebieten und ganze Städte und Stämme unter ihre Herrschaft zwingen können.

Doch der Frieden unter diesen Menschen, die doch scheinbar einem Volk angehören, trügt: Schon viele Dekaden tobte ein gewaltiger Krieg, der sich nun aber langsam seinem Ende zuneigt – der Grund für den Streit ist lange vergessen, die meisten Krieger wissen nur noch, dass sie kämpfen müssen und tun dies auch. Eine durchaus ehrenvolle Einstellung und eine gute Gelegenheit, sich als guter Kämpfer einen Namen zu machen. Angeblich war der ursprüngliche Grund für den Krieg, dass die Nolthar verschiedenen Geistern und Göttern hörig sind und über deren Verehrung in Streit ausbrachen. Auch mag der Neid der in den Städten lebenden Menschen auf die Freiheit und den Reichtum der Ebenen ein Auslöser gewesen sein.
Mein Volk hat von diesem Streit nur profitiert – viele Krieger folgten dem Ruf verschiedener Fürsten und Händler unter den Nolthar und begaben sich für gute Waren, Waffen und Trophäen in den Kampf – einige der Gebiete wurden sogar an die Orks abgegeben, die dort siedeln, jagen und Vieh züchten durften. So kommt es, dass in Calomer und auch im Forst von Dumrodrir viele Turakarsippen leben, die sich nicht mehr sehr stark mit den ursprünglichen Stämmen verbunden fühlen und sich immer mehr in die Gesellschaft der Menschen einleben.

Im Norden dagegen gibt es noch viele von uns, die die traditionellen Wege beschreiten und die Menschen eher als Beute denn Auftraggeber betrachten – einige der Schlachten mussten die Nolthar nicht gegen ihresgleichen sondern gegen eben jene Turakar schlagen, die die vom Krieg geschwächten Ländereien überfallen und ausraubten – viele Heldengeschichten meiner Leute gehen auf diese Kämpfe zurück und zahllose Trophäen zeugen vom Triumph der wahren Krieger.
- Korrogan vom Stamm der Guuhrak, Turakar, Jäger und Söldner
Geschrieben am 14.02.2006 und zuletzt am 09.03.2006 verändert