Mystic-Legends – Artikel: Was wir heute wissen

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Was wir heute wissen

Was auch immer den Fringani, den Herren des Dschungels zugestoßen sein mag, wir wollen kein ähnliches Schicksal provozieren. Sie sind einfach verschwunden – ihre Städte dem Erdboden gleich, ihre Magie spurlos verschollen, die Bevölkerung unauffindbar.
Einst hielten sie die Isibadstraße im eisernen Griff und blieben streng unter sich. Jeder Kontakt zu anderen Kulturen war stets von Gewalt geprägt und beim Bewahrer – sie waren gute Kämpfer.
Es gibt Berichte von Schlachten, die ihre schnellen schnittigen Boote gegen die Nolthar schlugen. Ich habe Berichte gelesen von Flammenwerfern und schweren Geschützen, zu einer Zeit, als die Nolthar noch versuchten, Schiffe zu entern und mit Speeren und Säbeln zu übernehmen.
Die Fringani waren einst ein Name, der den gesamten Osten Nodoras beherrschte und der seine Feinde und Konkurrenten vor Angst erzittern ließ. Heute kennt sie fast niemand mehr.
Wir machen uns auf, zu erkunden, wohin sie verschwanden. Dazu brauchen wir Schiffe, Herr! Ich habe eine genaue Auflistung der nötigen Dinge und Mannschaften angefügt.

- Expeditionsleiterin eines noltharischen Kontors
Die Ayo staunten nicht schlecht, als sie auf Nodora landeten und keine Spur der einst so mächtigen Feinde entdecken konnten. Die Skelette ihrer Siedlungen erstreckten sich inmitten von Asche und Geröll gen Himmel wie anklagende Finger, an einigen Orten war das Gestein glasiert wie von sehr heißem Feuer.
Auch die berühmte Flotte und die fringanischen Kataphrakten, schwer gepanzerte Reiterei, die auf eigentümlichen, speziell von diesem Volk gezüchteten Raubtieren ritt, waren nicht mehr aufzufinden.

Ich weiß, wo die hin sind! Ich hab sie gesehn, echt! Da waren Leute im Dschungel, die Haut mit Asche grau gefärbt und darauf mit blauer Farbe Linien und Figuren gemalt. Sie trugen schwere Waffen, aber keiner von ihnen war gerüstet. Als ich die Kurve kratzen wollte, is einer von denen mir hinterher und hat Speere nach mir geworfen. Zum Glück hingen dort überall so grüne Dinger – Lianen, genau, das wars – runter und ham die Speere aufgefangen.
Aber irgendwas muss mich doch erwischt ham, denn plötzlich wurds dunkel und ich bin völlig verdreckt in `nem verdammten Schlammloch aufgewacht. Aber ich hab sie gesehn, ehrlich!
Nicht nur sie selber, auch ihre neue Stadt: Groß und aus gelbem Stein und überall diese irren blauen leuchtenden Linien.

- eine junge, offenbar verwirrte Frau


Noch heute finden die Ayo immer wieder Relikte aus der Zeit der Fringani – Speerspitzen aus geschmiedetem Stahl, feinste Goldschmiedekunst und Wagenbeschläge aus gehämmertem Silber. Bislang wurden alle diese Gegenstände aber im Boden gefunden und zeugen somit davon, dass sich eventuell in Schatzhorten noch viel größere Werte verbergen könnten.
So hat der Priesterkönig einen hohen Preis darauf ausgesetzt, ihm einen lebenden Fringani zu bringen. Man spricht ihnen mittlerweile mythische Fähigkeiten zu, so war wohl ein Teil des Volkes begabt, in die Zukunft zu sehen, weshalb man sie mit keiner noch so geheimen Streitmacht überraschen konnte. Auch war es ihnen möglich, sich zu tarnen und aus dem Hinterhalt zu attackieren, weshalb sie selbst, als sie technisch ins Hintertreffen gerieten, den Nolthar mit ihrer hochentwickelten Magotechnik noch die Stirn bieten konnten. Zugegeben – die Nolthar hatten noch nie großes Interesse am Süden Nodoras, sie wollten die Lirzar und ihre rachsüchtigen Götter nicht herausfordern.
Geschrieben am 21.02.2008