Mystic-Legends – Artikel: Piratenleben

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Piratenleben

Piratenhandwerk

Gefürchtet sind die schnellen Katamarane und Trimarane der Tamenakkeen, von denen aus sie ihre Feinde mit Speeren und Blasrohren attackieren. Fast alle ihre Waffen sind vergiftet und führen schon bei kleineren Verletzungen zu oftmals tödlichen Folgen. Vor den Angriffen bemalen sich die Kämpfer und Kämpferinnen den Oberkörper mit grellen Farben, um ihre Opfer zu erschrecken und sich den Status von Kriegsgeistern zu geben, die in der Lage sind, die Seelen ihrer Opfer zu fressen.
Insgesamt spielt die Überlegenheit der eigenen Stärke und des eigenen Mutes über den der Gegner eine gewaltige Rolle im Selbstverständnis der Tamenakkeen. So veranstalten sie auch Schaukämpfe und Wettbewerbe mit Angehörigen der überfallenen Schiffsbesatzung, um sich zu beweisen. In der Regel wird als Preis für diesen Wettbewerb angeboten, dass die Piraten ihre Beute ungescholten ziehen lassen, sollte die Besatzung allerdings unterliegen, gehört ein noch größerer Teil der Ladung den Piraten.
In solchen Situationen neigen viele Nolthar vorsichtigerweise dazu, ihre Gegner mit Absicht gewinnen zu lassen um sie nicht zu provozieren – ein übler Fehler. Denn wird dieser Umstand zu offensichtlich, fühlen sich die Krieger in ihre Ehre verletzt und reagieren erst recht rachsüchtig und unvorhersehbar.

Andere Völker, andere Sitten

Naturgemäß sind die Tamenakkeen in den Augen anderer Kulturen ein großes Übel und schon so mancher Versuch wurde unternommen, um ihre Schiffe zur Strecke zu bringen oder ihre Siedlungen zu zerstören. Doch entweder unterschätzten die Angreifer die Geschwindigkeit und Wendigkeit ihrer Gegner und wurden ausmanövriert und aufgerieben oder sie überschätzten die eigene Schlagkraft. So griff ein Verband aus drei Noltharschiffen mit etwa zweihundert Söldnern die Siedlung Gmainud vom Südsund aus an und versuchten, einen Brückenkopf für weitere Vorstöße ins Hinterland zu errichten. Allerdings waren die Piraten vorgewarnt und legten einen Hinterhalt. Alle Söldner wurden getötet oder gefangen genommen. Die Gefangenen zwang man, ihre eigenen Genitalien zu verspeisen, ehe man sie in die Sklaverei verkaufte. Diese Geschichte verbreitete sich schnell auf ganz Ta’Ran und sorgte für einen Ruf von der Unüberwindbarkeit der Tamenakkeen.
Um sich daheim zu beweisen, unternehmen einzelne Piratenkapitäne abenteuerliche Fahrten bis weit hinein in fremde Gewässer. Fünfzig Jahre nach der Katastrophe erreichte ein Konvoi aus fünfunddreißig Segelschiffen von der Westspitze Nodoras Mesaron und gründete die Kolonie Merkatekkan. Diese wurde allerdings durch wiederholte Angriffe der Ayo dem Erdboden gleichgemacht.
Als Rache für diese Attacken griffen die Tamenakkeen anschließend ayonische Häfen und Schiffe an, plünderten Plantagen und stahlen hunderte Sklaven. Zu diesem Zweck unternahmen sie Reisen über mehrere tausend Meilen hinweg, die kein noltharischer Seefahrer den Booten der Piraten zugetraut hätte. Der große Vorteil der Tamenakkeen ist dabei, dass sie in großen Verbänden aufbrechen, die zahlreiche Schiffe mitführen. Diese sind im Falle von Beschädigung leicht zu reparieren und auch durch die flach im Wasser liegende Bauweise für Wartungsarbeiten einfach an Land zu ziehen.
Die Thimpaku schließlich, ein aquilanisches Volk in Westnodora haben viel unter den Piraten zu erdulden. Es kommt immer wieder zu Übergriffen, bei denen dutzende der ihren als Sklaven verschleppt und in die Fremde verkauft werden. Wie lange sich dies die Aquilaner noch bieten lassen werden, wird sich in der nahen Zukunft zeigen.
Geschrieben am 21.02.2008