Mystic-Legends – Artikel: Das dunkle Volk

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Das dunkle Volk

Die toten Lande

Ursprünglich stammen die Ayo aus dem Südwesten Mesarons – ihre Heimat liegt im Totenwald und im Knochendelta. Nach dem Auftauchen Galshors allerdings haben sie sich weitere große Gebiete einverleibt und die dort lebenden Stämme in ihre Kultur eingefügt. Heute herrschen sie über weite Teile des großen und den kompletten kleinen Geisterwall. Sie haben einen großen Teil des unreinen Landes an sich gerissen und strecken mittlerweile sogar ihre Hände weit in den Echsendschungel sowie in die Waldregionen südlich des Steppenrandes aus.
Doch nicht nur auf Mesaron findet man sie – bereits vor der Katastrophe siedelten sie auf dem Mauroka-Atoll und vertrieben die dort lebenden Ureinwohner weit nach Süden. Auch Menakal ist schon lange beinahe komplett unter ihrer Herrschaft. Die großen Gebiete im Osten Nodoras allerdings haben sie erst im Zuge einer gewagten Expansion nach der Katastrophe erobert. Völlig verwundert darüber, keine Menschenseele vorzufinden und von den einst blühenden Städten der Fringani-Kultur nur noch Scherbenhaufen und Asche zu entdecken, fielen sie wie Heuschrecken über den Dschungel her und errichteten überall ihre Kultstätten.

Die Macht des dunklen Volkes

Militärisch sind die Ayo nicht sonderlich weit entwickelt – sie benutzen noch Waffen aus Bronze und Stein, selbst ihre Rüstungen bestehen aus übereinander gelegten und mit Leder verstärkten Schilfmatten. Allerdings ist es ihnen ein leichtes, große Truppen auszuheben, da es üblich ist, dass jeder Angehörige des Volkes einen Tag der Woche mit Waffenübungen verbringt. So kommt es, dass es zwar keine Soldatenelite neben den Tempelwachen gibt, doch die breite Masse ist erstaunlich gut geübt und durchtrainiert. Durch Manöverübungen mit untoten Truppen kann auch der Ernstfall trainiert werden, in welchem lebende Soldaten gemeinsam mit nekromantisch beschworenen Kriegern ins Feld ziehen.
Die Truppen der Ayo werden in folgende Gattungen unterteilt: Die leichten Truppen bestehen aus Guerillakriegern, die für den Einsatz in Dschungel- oder Sumpfgebieten ohne Rüstung ausgebildet wurden. Bei ihnen unterscheidet man zwischen den Jäger-Kriegern, die mit Speeren und Blasrohren kämpfen, den Kämpfer-Kriegern, die mit Steinklingenschwertern oder schweren Streitkolben ausgestattet sind sowie den Plänkler-Kriegern, die mit leichteren Bronzeklingen und Kurzbögen in die Schlacht ziehen. Dass bei diesen Truppen viele Waffen vergiftet werden widerspricht keinesfalls dem Ehrgefühl der Ayo, wird ihnen doch immer vermittelt, dass sie diesen Vorteil gegen einen technisch überlegenen Feind ausspielen müssen.
Die schweren Truppen werden dagegen in Feldschlachten eingesetzt: Sie kämpfen in der Regel mit Speeren, Stabschleudern und Streitkolben oder Kriegskeulen. Darüber hinaus erhalten sie eine Bastrüstung (Offiziere gar einen bronzenen Harnisch) sowie einen mit bronzenen Spannen besetzten Lederhelm (bei Offizieren gar ganz aus Bronze).
Untote Truppen werden in der Regel als moralische Waffe eingesetzt, um die Gegner zu verängstigen – für gewöhnlich sind sie zu wertvoll, um sie im offenen Kampf zu verheizen. Stattdessen werden mit diesen beeindruckenden Kämpfern wichtige Positionen geschützt, aber auch Hinterhalte, z.B. im Wald oder Sumpf gelegt.
Besonderen Stolz empfinden die Ayo auf ihre Flotte – neben den Totenbarken, die von dutzenden von nie ermüdenden Untoten gerudert werden, verfügen sie auch über eine Reihe von Zugseglern, die mit einer besonderen Segelform große Geschwindigkeiten erreichen können und so überraschend in Seegefechte eingreifen können. Da üblicherweise kaum ein Schiff ohne nekromantische Unterstützung ausläuft, stellen sie für die noltharischen Segler und Trimarane eine große Bedrohung dar. Schon viele unbewaffnete Schiffe der Händler, die sich keine bewaffnete Eskorte und keine gepanzerten Handelsschiffe leisten können, fielen so den Ayo zum Opfer.
Geschrieben am 14.04.2007