Mystic-Legends – Artikel: Die syanischen Laos – das neue Imperium

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Die syanischen Laos – das neue Imperium

Geburtsstunde der Laos

Einst war die Verwaltung des noltharischen Imperiums an die Einteilung des gewaltigen Reiches in verschiedene Provinzen – damals Laos genannt, geknüpft. Noch bis heute geistert die Vorstellung eines vereinigten noltharischen Großstaates in den Köpfen vieler Menschen umher, sodass sich direkt nach der Katastrophe wieder die alten Grenzen bildeten und die Leute überlegten, wem sie ihre Regierung anvertrauen könnten. Da es keinen Adel mehr gab und auch die alten Strukturen zerstört waren, ging man dazu über, besonders ausgebildeten Bürgern besondere Rechte dafür anzubieten, dass sie den Pflichten einer Verwaltung nachkamen. So entstanden auf Syan die Provinzen wieder, die es schon einmal gegeben hatte. Doch noch immer fehlt eine zentrale Macht hinter den Laos, die koordiniert und reguliert, sodass der Traum eines Neo-noltharischen Imperiums, wie es gern genannt wird (immerhin gilt die gemeinsame Sprache auch als neo-imperiales Noltharia), bislang nicht verwirklicht werden konnte.

Lage und Bevölkerung

Zur Bevölkerung der Laos zählen, wenn auch einige Gebiete mittlerweile durch Elfen oder Somani besetzt wurden, nur die Nolthar – wichtig wird dies insbesondere, wenn es um Rechtsstreitigkeiten wie zum Beispiel Landbesitz geht. In diesem Fall unterliegen die Angehörigen anderer Spezies natürlich ihrem eigenen Recht, auch wenn sie nach den Vorstellungen der Nolthar durchaus Verbrechen oder zumindest Vergehen begingen. Eine Rolle spielt dies deswegen, weil nach einer Verurteilung einer Elfensippe im Lao Nuris ein regelrechter Krieg um einen Acker inklusive eines Waldstückes ausgebrochen war, der nur mit Mühe und Not einzudämmen und zu beenden war.
An diesem Beispiel sieht man, dass die Laos zum Teil nur pro Forma existieren, aber noch keine komplett gesicherten noltharischen Territorien oder gar staatenartige Gebilde darstellen können. Vielmehr geht es um die Verwaltung aller Nolthar in einem bestimmten Gebiet. Als regulierte Gebilde, in denen Gesetze auch durchgesetzt und von einer mehr oder weniger strengen Polizei oder Wachgilde verwaltet werden, kann man die Laos Kranka, Siubiris und Jhadeban ansehen – die ersten beiden liegen im mittleren Westen, das dritte im Nordosten Syans. Nur dort wird die Regierung ernsthaft aller sechs Jahre gewählt (eine sehr aufwändige Prozedur, bei der Stimmenzähler oder Stimmensammler von Siedlung zu Siedlung ziehen und die Leute nach ihrer Meinung fragen – wer abstimmen möchte, muss einen variierenden Betrag je nach Wohlstand abtreten) und nur dort erfolgt die strenge Trennung von Legislative, Exekutive und Judikative, wie sie in der Anfangszeit des neuen Imperiums, wie es vollmundig von einigen Patrioten genannt wird, gefordert wurden.

Die wilden Laos

Dort, wo die Menschen nicht die Oberhand haben, sieht das ganze natürlich noch anders aus. Wo man sich Sorgen darum machen muss, Ackerland urbar zu machen, Frischwasserquellen zu erschließen oder fremde Krankheiten zu bekämpfen, kann man sich nicht optimal organisieren und regieren lassen. Die Konflikte mit Elfen und Somani sind insbesondere in den Laos Nuris (Osten) und Zurgimas (Westen) so schwer, dass man dort davon ausgehen muss, dass in jeder Siedlung andere Gepflogenheiten und Gesetze gelten. Mitunter findet man dort auch Milizen, die nicht von dem Großmut der Hansen abhängig sein wollen, um ihre Heimat vor Übergriffen der anderen Rassen oder solchen Gefahren wie z.B. Ogern zu bewahren.

Handel und Wandel

Die meisten der insgesamt sieben Provinzen haben ihre eigenen, ganz typischen Waren, die oft und gut exportiert werden. Natürlich gibt es auch entsprechende Bedürfnisse, die einfacher über Geschäfte mit fremden Kulturen oder anderen Nolthar zu befriedigen sind. So wird zum Beispiel im Lao Kranka die beste Glasbläserkunst betrieben – dick in Wolle oder in Kisten voller Sägespäne verpackt findet die Ware dann ihren Weg bis nach Pak’Sha, wo insbesondere die Fürsten der Hagisch die bemalten Karaffen und Tringläser sehr schätzen. Der Lao Mangros ist dagegen für seine hervorragenden Schmiedewaren – weniger Waffen und Rüstungen, sondern Werkzeuge, Schmuckarbeiten und Nägel für Schiffe – bekannt und erhält dafür in der Regel Nahrungsmittel, die in dem waldigen Gebiet (die Nolthar teilen sich hier große Flächen mit Elfen und anderen Waldbewohnern, zum Beispiel auch seltenen orkischen Stämmen) nicht produziert werden können.

Die Rolle der Hansen auf Syan

Natürlich versuchen alle Hansen, einen möglichst großen Einfluss auf die Regierungen zu nehmen – schon aus diesem Grunde ist ein Amt in einem Laos eine große Ehrung und eine außerordentliche Verdienstquelle durch Bestechungsversuche. Da sich aber alle Handelsgilden gleichmäßig in die Politik einmischen und die Regierungen auch schon über gewisse Erfahrungen im Umgang mit den großen Häusern verfügen und sich nicht mehr so einfach über Geld und private Armeen erpressen lassen wie in der Anfangszeit nach der Katastrophe, kann man davon ausgehen, dass die Verwaltung der Laos immer noch im Interesse der Bewohner erfolgt.
Der Ruf, bestechlich zu sein, ist das übelste, was einem Amtsträger passieren kann – wer sich nämlich den Zorn der Bevölkerung zuzieht, kann sehr schnell auf der Straße sitzen oder einfach durch seine Kollegen gerichtet werden. Und Bestechlichkeit gilt in der Gesellschaft der Nolthar, die auf Geld und Gewinnmaximierung ausgerichtet ist, interessanterweise trotzdem als Kapitalverbrechen.
Geschrieben am 30.04.2007