Mystic-Legends – Artikel: Zum Verhältnis zwischen Mensch und Elf

Inhalt

Zum Verhältnis zwischen Mensch und Elf

Im Folgenden möchte ich einen Brief eines gewissen Marcus Rasius vortragen. Dieser Mann war zum Zeitpunkt als er dies schrieb, der Dorfvorstand einer kleinen Holzfällergruppe die in der Nähe der Elfensteine lebte.

„Wer ihr auch seit, bitte helft denen die hier vor euch stehen.
Ich sollte erst die ganze Geschichte erzählen und anschließend zu meinem Anliegen kommen.
Nun, unser Dorf besteht aus ungefähr 50 Menschen, so genau wusste ich das nie, da sich uns immer wieder Menschen neu anschlossen oder andere starben.
Wir lebten Jahre lang am Fuße des Brocken – so nannten wir den Berg zumindest, weis nid ob ihr den auch so nennt – bevor uns die dortigen Elfen vertrieben haben. Als wir hier ankamen und zuerst keine Elfen antrafen, waren wir überglücklich und begannen unsere Siedlung neu aufzubauen. Nach einiger Zeit waren wir beim Roden dann doch auf Spitzohren gestoßen. Zu unserer Überraschung griffen die uns aber nicht an, sondern boten uns ein Gespräch mit ihrem Anführer auf einer Lichtung im Wald an. Als ich einwilligte brachten sie mich zu besagter Lichtung, an der ich einen alten grau- (nein silberhaarigen) Elfen fand, der am Fuße eines Baumes saß. Der alte Mann nannte sich Deberias Seetropfen.
Nun sein Name tut leider weiter nichts mehr zur Sache, denn er ist vor ein paar Wochen verstorben. Auch wenn ich bis dato glaubte Elfen seien unsterblich. Dem ist leider nicht so. Ja leider, denn mit Deberias hatte ich einen Vertrag ausgehandelt.
Der Baum unter dem er damals saß war, wie ich erfuhr, etwas besonderes für diese Sippe. Ein Heiligtum oder irgend so ein anderer Elfenkram.
Worauf ich hinaus will, wir versprachen den Baum und eine Tagesreise im Umkreis davon den Wald in Ruhe zu lassen und nie mehr als eine bestimmte Anzahl an Bäumen im Jahr zu fällen. Dafür ließen sie uns gewähren und stellten uns sogar in Aussicht eines Tages vielleicht Handel mit ihnen treiben zu dürfen, wenn wir uns an die Vereinbarung hielten.
Und wir hielten uns daran. Auch wenn wir weitaus mehr Bäume hätten fällen können und teilweise gemusst hätten, wir hielten uns daran. Ob ihr´s glauben oder nicht, es hatte tatsächlich Vorteile für uns. Wenn wir krank wurden oder mal nicht genug Essen hatten oder uns sonst etwas fehlte, tauchten hin und wieder über Nacht Geschenke auf. Manche sagen es waren Zufälle oder vorbeiziehende Wanderer hätten es vergessen, aber ich glaube, das diese Elfen etwas damit zu tun hatten. So lebten wir bestimmt drei, vielleicht vier Jahre lang und es ging uns gut.

Doch vor einem Jahr begann es dann, dass das erste Anfalrind verschwand. Damals dachten wir noch es hätte sich verlaufen. Doch häuften sich die Zwischenfälle.
Vor einem halben Jahr wurde dann das erste Wampet gesehen und wir verloren einen Mann. Passiert schon mal dachten wir uns. Doch es wurden mehr und als die weg wahren, kam der Garraor, dann das Aknul und dann später noch ein paar Wesen die ich hier lieber nicht nennen will, die aber allesamt – genau wie die Echsenwölfe – vorher noch nie so nahe bei menschlichen Siedlungen gesehen wurden.
Als ich versuchte mit den Elfen Kontakt aufzunehmen und zu dem Baum ging. Fand ich nur eine Nachricht auf einem Blatt. Ich solle mit all meinen Leuten verschwinden, man könne uns nicht viel länger beschützen. Hätte aber selbst nichts mit der Sache zu tun.
Doch wir gehen hier nicht mehr weg, wir sind schon einmal weggezogen, haben unsere Heimat verlassen. „Nein! Wir bleiben und wenn das heißt das wir kämpfen müssen, soll es so sein.“ rief ich in den Wald hinein.
Tja und jetzt ist es soweit, letzte Woche haben sie den kleinen Cornon aus seinem Bett entführt. Seinen Vater haben wir gestern tot im Wald gefunden, nachdem er bei der Suche nach seinem Sohn verschwunden war. Er war grausam entstellt und ich möchte keine weiteren Einzelheiten nennen. Ich werde mein Leben lang noch Alpträume haben. Auch wenn das nicht mehr sehr lange sein wird.

Nun meine Bitte!
Wer auch immer ihr seid, nehmt diese Kinder und Frauen auf als wären es die euren und erzieht die Kinder im Glauben an die Vier, auf das aus ihnen Menschen werden, auf die ihre Eltern stolz wären. Und erzählt ihnen das ihre Eltern sie über alles liebten.
Denn wenn ihr dies lest, bin ich und alle kampffähigen Erwachsenen unseres Dorfes wahrscheinlich tot oder schlimmeres. Im Augenblick, da ich diese Zeilen schreibe, weis ich das wir keine große Chance haben, wir wissen nicht einmal wer unser eigentlicher Feind ist. Ein Nachfolger Deberias vielleicht oder etwas ganz anderes. Doch weis ich soviel, ich werde diesen Ort nie wieder verlassen....“
Im Folgenden schließt sich eine Liste von Namen an, die erklären soll welches der Kinder zu welchen Eltern gehörte. Wenn auch aus einem traurigen Anlass geboren, ist es doch eine interessante Idee die bei einigen Skriptoren für Aufsehen sorgte, denn mit diesem Wissen, machen einige der alten Schriften sogar Sinn, die wir jahrelang für wertlos hielten.
Geschrieben am 09.03.2006