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Blütenwald
Elfengebiet. Was soll man noch mehr Worte darauf verschwenden? (Pause) Obwohl – dieser Wald ist nicht so tückisch, wie manche behaupten, denn er versorgt ja immerhin ein großes Gebiet in seinem Südwesten mit frischem, gut trinkbaren Wasser. Außerdem gibt es dort noch Tiere, die an anderen Stellen längst als ausgerottet gelten – das Paradies schlechthin für einen Jäger, der mit den Elfen auskommt und sich seiner Grenzen bewusst ist.Diese Region hat schon etwas Unheimliches. Nicht der Nebel und nicht die seltsamen Töne, die des Nachts durch ihn hindurchstreifen – vielmehr die Tatsache, dass selbst, wenn in anderen Regionen Winter ist, die Bäume und Sträucher blühen, als gäbe es kein Morgen mehr. Ich habe Gerüchte von unterirdischen Quellen und einer warmen Magmaströmung gehört, die die Landschaft auch in der Kalten Jahreszeit mit Wärme versorgt – eigentlich die idealen Voraussetzungen, um ein ganzes Volk mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen großer Güte zu versorgen. Allerdings denke ich, es hängt irgendwie mit den Elfen zusammen. Ja, manchmal vermute ich sogar, sie haben den Boden verhext, um sich selber einen Vorteil zu verschaffen.
Warum denken nur alle bloß an Elfen, wenn hören diesen Namen? Wir sind auch da. Wir sind auch mächtig. Wenn wir nicht wären, gäbe es gar keine Elfen hier. Sie fressen nur von den Bäumen und schlagen nur die Tiere tot. Sie feiern ihre Feste und singen laut und grässlich schief und jagen uns, wo sie nur können. Aber wir sind viel mehr als die Elfen und wir sind auch schlau – nicht nur die können zaubern, um sich zu verstecken.
Wenn ein Mensch wüsste, dass wir uns hier versteckt halten, wären auch keine Elfen mehr am Leben. Zu groß ist der alte Hass, zu stark die Furcht vor unserer längst vergangenen Macht. Also müssen wir uns tief eingraben und hoffen, dass niemand uns findet.
Geschrieben am 10.03.2007
