Mystic-Legends – Artikel: Der Schatten der Ayo

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Der Schatten der Ayo

Auf Nodora habe ich die brutalste Vergewaltigung der Natur gesehen, die man sich vorstellen kann. Damit sie nicht mehr versorgt werden müssen, werden die großen Lastentiere getötet. Man lässt sie verwesen und schließlich erweckt ein halbes Dutzend Priester die Knochen wieder. So etwas perverses. Ich habe untote Grantors gesehen, denen das Fleisch in vergammelten Fetzen von den Knochen hing und trotzdem arbeiteten die Dinger tagelang hindurch, ohne sich zu erschöpfen.

- noltharischer Seefahrer
Die Ayo haben es auf Nodora deutlich einfacher, Untote zu erschaffen – und zwar dauerhaft. Sie binden besondere Totengeister in die Leichen und sind sogar in der Lage, sie permanent mit den Knochen zu verbinden und zu verhindern, dass die so geschaffenen Wesen weiter zu verwesen.
Die Nodoranischen Ayo nutzen untote Seeschlangen und Seedrachen, um Schiffe anzutreiben und Algenmatten und Korallen vom Meeresboden zu ernten. Sie sind mit dieser Macht eine ernsthafte Bedrohung für die Nolthar, auch wenn ihre Kraft immer weiter versiegt, je mehr sie sich vom Kontinent entfernen.
Wo einst die Priester Mesarons die Herren der Ayo war, verkehrten die Daimon und die magische Verschiebung auf Nodora dies ins Gegenteil: Jetzt sitzt der Priesterkönig in Amnuria auf einem massivgoldenen Thron und regiert über ein Volk von tausenden Arbeitern, Sklaven, ewig lebendigen untoten Dienern und ein Heer von zaubermächtigen Priestern, die mit den verderbten Geistern des Landes auf du und du stehen.

Die Siedlungen Aholia und Ainu liegen eng beieinander und beherbergen den größten Teil der Werften der Ayo. In ihnen liegen stets die hölzernen Gerippe der im Bau befindlichen Schiffe, die unermüdlich von Sklaven und Handwerkern gezimmert werden. Warum aber der größte Teil dieser Schiffe nach Süden segelt, ohne jemals heimzukehren, wissen wohl allein die Hohepriester und der Priesterkönig Imnak-Tserik.
In Asiaga und Aynoi dagegen befinden sich die großen Festungen der Ayo. Steinerne Kolosse, die mit Bogenschützen, Speerwerfern und Katapulten bestückt sind, bewachen die Hafeneinfahrten, während die Städte an sich eher klein und ohne die militärischen Einrichtung unbedeutend wären. Asiaga produziert einen besonders scharfen Branntwein, der überall bei den Ayo geschätzt wird, während man in Aynoi Gold aus dem Wasser wäscht und in der Lage ist, es auf hervorragende Weise zu verarbeiten.
Geschrieben am 19.02.2008