Mystic-Legends – Artikel: Besondere Orte: Symbiontenslums und Marius-Manufaktur

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Besondere Orte: Symbiontenslums und Marius-Manufaktur

Symbiontenslums

Dreckige verlauste Orks! Wer hat eigentlich beschlossen, ihnen Bürgerrechte zu geben? Dieses Pack ist doch nicht einmal in der Lage, in ordentlichen Häusern zu wohnen. in den Slums kommt es zu zehnmal mehr Verbrechen als in den anderen Stadtvierteln – und was tun wir dagegen? Ich sage es euch: Wir müssen die gesamte Brut sterilisieren, ausrotten oder einfach aus der Stadt werfen. Lassen wir sie nicht länger unsere Stadt besudeln mit ihrem Müll, ihren lächerlichen Hütten und ihren stinkenden Feuern!
– Hassrede eines Antisymbiontisten
Wegen ihrer orkischen Abstammung haben die meisten Symbionten Probleme mit engen Räumen – schon die große Kuppel über der Stadt bereitet vielen von ihnen einige Probleme, doch das Leben in einem festen Haus kommt für die meisten von ihnen einfach nicht in Frage. So wurde auf den Beschluss des Stadtrates hin schließlich ein Gelände am Fuß des östlichen Berges ausgewiesen, das zu diesem Zeitpunkt noch nicht bebaut war. Die Orks durften sich dort niederlassen und Wohnungen in ihrem eigenen Stil errichten. Mittlerweile hat sich dort ein Konglomerat unterschiedlichster Stile entwickelt – Leitern und Seile führen über mehrere Stockwerke der gefährlich schwankenden Konstruktion aus Leder, Holz und Stroh. Jede Familie hat ihre eigene Hütte und respektiert die Souveränität der anderen Familien – trotzdem gibt es große Versammlungszelte, in welchen sich die Symbionten treffen können. Obwohl sie als osrathische Bürger dem Stadtrat unterstehen, haben sie sich in einer Stammesstruktur zusammengefunden, der verschiedene Clans angehören.
Aus diesem Grunde sind die Slums in verschiedene Zonen unterteilt, die von jeweils einer Familie beherrscht werden – Fremde sind dort nicht gern gesehen und oftmals kommt es zum handfesten Streit zwischen den Nachbarn. Dennoch organisieren die Symbionten ihre eigene Sicherheit – eine kleine Miliz sorgt dafür, dass Handgreiflichkeiten nicht Überhand nehmen und beschädigte Objekte repariert oder ersetzt werden.
Typisches Element der Slums sind neben den runden oder ovalen Leichtbauhütten auch die gewaltigen Lagerfeuer, die bei Anbruch der Dunkelheit – besser gesagt, nach der abendlichen Abschaltung der Straßenlampen – entzündet werden. Woher das Brennmaterial stammt, hat sich, villeicht auch anlässlich des stark süßlichen Geruchs des Qualms, bisher wohl noch niemand zu fragen getraut. Jeder Clan hat ein eigenes Feuer, doch passiert es auch gelegentlich, dass benachbarte Clans gemeinsam ein Feuer nutzen, um Geschichten auszutauschen, Heiraten zu organisieren oder junge Symbionten in den Status eines Erwachsenen zu versetzen.

Die Marius-Manufaktur

Dies ist eines der Herzen Osraths. Wenn die Produktion stillsteht, können verschlissene Geräte nicht mehr ersetzt werden, können wir keine Energie mehr gewinnen und können wir die Luft nicht mehr filtern. Wenn dieses Herz aufhört zu schlagen, wird Osrath sterben.
Am Rande der Kuppel gelegen, sticht dieses überdimensionierte Gebäude sofort ins Auge: Es handelt sich um eine lange Fabrikhalle mit mehreren Stockwerken, groß genug, um ganze Wohnblocks darin unterbringen zu können. Durch großzügige Glasfassaden erhält man Einblick in die Arbeitsprozesse in der Produktion – außerdem wirkt der Bau dadurch aufgelockert und lichter. Im Laufe seiner Existenz wurde er allerdings zahllose Male umgebaut und erweitert, sodass von der ursprünglichen, knapp 320 Jahre alten Manufaktur kaum noch etwas übrig ist. Insbesondere der Angriff der Daimon während der großen Katastrophe hatte den Resten der alten Manufaktur schwer zugesetzt, sodass es sich formal um einen Neubau handelt.
Eigentlich schon längst im Status einer Fabrik mit automatisierter Produktion, die nur noch von wenigen Arbeitern unterstützt und einigen Fachleuten überwacht werden muss, ist dieser Bau einer der wichtigsten Wirtschaftsstandorte Osraths. In der Manufaktur werden vor allem kleine Ersatzteile wie Zahnräder, Drähte oder Bauteile für Schaltanlagen gefertigt, aber auch komplexere Objekte bis hin zu kompletten Turbinenanlagen oder Rotoren für die Luftversorgung werden hergestellt.
Der Name ist ein Überbleibsel der Zeit, in der sich die Handwerker der Stadt zu Manufakturen zusammenschlossen und gemeinsam produzierten – schon bald hielten die ersten zwergischen und später auch noltharischen Maschinen in die Fertigung Einzug und aus der Marius-Manufaktur, benannt nach ihrem Gründer, wurde die Städtische Metallbaufabrik. Erst kurz vor der Installation Tilias wurde der alte Name wieder angenommen, um an die glorreiche Zeit der ersten Automaten zu erinnern.
An der eigentlichen Produktion sind nicht sehr viele Arbeiter beteiligt, doch frisst die Verwaltung, die Sicherheitsüberwachung und auch die Forschung und Entwicklung unter mechanistischer Leitung eine ganze Menge Personal, sodass genügend Arbeit für alle da ist. In der Fabrik geht es längst nicht mehr nur um die Quantität der Produktion. Eine intensive Qualitätssicherung soll eine lange Haltbarkeit der hergestellten Waren garantieren.
Einen guten Teil der Arbeit erledigt allerdings bereits die automatisierte Unterstadt – die Teile kommen bereits in grober Form in die Fabrik und müssen von den Facharbeitern nur noch fertiggestellt werden. So fällt ein einst großer Arbeitsbereich, der sich mit Zuschnitt von Blechen, Walzwerken oder Metallguss beschäftigte weg.
Geschrieben am 09.09.2007 und zuletzt am 16.02.2008 verändert