Mystic-Legends – Artikel: Rollenspiel im Kampf

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Rollenspiel im Kampf

Zuerst einmal sollte man jedem angehenden SL von der Verwenung von Bodenplänen und ähnlichen Kampfübersichten abraten – der Kampf ist chaotisch, als Kämpfender verliert man leicht den Überblick: Überall schreien und fechten Leuten, sie laufen umher und bewegen sich rasant. Außerdem muss man sich ja auf sich selbst und seinen „persönlichen“ Gegner konzentrieren. Bodenpläne gaukeln den Spielern die Illusion vor, der Charakter hätte die Übersicht über den Kampf und könne taktieren – solcherlei Aktionen sind eigentlich Feldherren auf ihrem Feldherrenhügel vorbehalten: Von dort aus haben sie wirklich Übersicht und können schnell reagieren und ihre Truppen lenken.
Der Charakter kann unbedacht stolpern, plötzlich mit dem Rücken zur Wand stehen oder in einem kritischen Moment von der Sonne geblendet werden – ziehen sie auch als SL die Umgebung mit in den Kampf. All dies kann und sollte natürlich manchmal auch den Gegnern der SC's passieren. Auch im Kampf hat ein SC Gefühle: Für ihn gilt praktisch das Gleiche, wie unter „Kampf im Rollenspiel „ für NSC's beschrieben wurde. Man kann als Spieler beschreiben, wie man vorgeht, wohin man zielt und wie man voller Schmerzen nach einem Treffer zurückspringt. Man jubelt nach einem platzierten Schlag und knirscht bei jedem parierten Hieb mit den Zähnen. Beschreiben sie als SL ebenfalls immer die Aktionen der Gegner ein wenig genauer – wenn möglich in einer Weise, die es den Spielern ermöglicht, die Fähigkeiten ihres Contras besser einzuschätzen. Wenn sie als SL solche Vorgaben machen, werden auch die Spieler von selbst mit der Zeit dazu kommen, ihren Kampfstil besser zu erklären.
Einen weiteren Anreiz für spannende Beschreibungen der Kampfhandlungen können sie schaffen, indem sie sie von Erfolg krönen lassen: Bestimmte Manöver können z.B. einmalig den Gegner verwirren oder gezielt treffen (schreiend auf den Gegner zurennen und mit beiden Händen das Schwert schwingen macht schon einen gewissen Eindruck – eventuell flieht der Gegner ja schon, aber zumindest bringt ein solcher Sturmangriff gewisse Vorteile [mehr Schaden] aber auch gewisse Nachteile [besser einzuschätzen – besser zu parieren].).
Eine Variante, die hierbei helfen sollte ist die folgende: Der Spieler muss immer erklären, was er vorhat (z.B. mit „ich versuche...“ oder „ich ziele auf..“ oder „ich möchte...“, „ich bereite einen Schlag auf... vor“ usw.“), würfelt dann und der SL teilt ihm den eventuellen Erfolg oder Misserfolg mit.
Geschrieben am 04.12.2007